Unabhängigkeitsbestrebungen des wirtschaftlich blühenden Ortsteils Hilgen von Burscheid und gute Kontakte zur Niederhonschaft Wermelskirchen, brachten in den 80 Jahren des 19.Jahrhunderts den Wunsch hervor, die Schulbezirke Neuenhaus/Wermelskirchen und Hürringhausen/Burscheid zu einer selbstständigen Evangelischen Kirchengemeinde zusammenzufassen.
Während Wermelskirchen die Gründung bereitwillig unterstützte, führte die Grenzfindung zur Gemeinde Burscheid zu einem massiven Streit.
Allen Widerständen zum Trotz wurde vom Kultusminister im Einvernehmen mit dem Evangelischen Oberkirchenrat in Berlin die Gründung zum 1. Januar 1895 genehmigt. Die endgültige Grenzziehung zur Kirchengemeinde Burscheid fand erst in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts statt.
Schon am 28. September 1890 wurde -durch Spenden des Fabrikanten Pfeiffer ernöglicht- der Grundstein für die erste Kirche gelegt, sodass am 1. Januar der Neujahrsgottesdienst zur Gemeidnegründung bereits in der neuen Kirche gefeiert werden konnte. Die Predigt wurde von Pfarrer Hessel aus Wermelskirchen zu 1. Korinther 4 Vers 12 gehalten: Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.
Die erste Kirche musste schon bald immer wieder renoviert werden, da die Bausubstanz nicht solide erstellt war. Der Kirchturm war nicht für die dynamischen Lasten der Glocken ausgelegt, sodass sich überall im Gebäude Risse zeigen. Aus Stabilitätsgründen wurde das Gebäude abgestützt und das Läuten der Glocken untersagt.
Außerdem zeigten sich extreme Feuchtigkeitsschäden in dem Gebäude. In den 60er Jahren wurde von dem Presbyterium entschieden, dass das mittlerweile abgestützte Gebäude aufgegeben wird und ein Gemeindezentrum gebaut wird. 1972 wurde das Stephanus-Gemeindezentrum eingeweiht.
Der erste christliche Diakon Stephanus ist Namensgeber. Damit verbunden ist Leitgedanke, dass die Menschen in der Gemeinde Jesus Christus verkündigen und vor Ort für die Menschen dasein wollen.